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KONZEPTION EINES NEUEN ABRECHNUNGSSYSTEMS

ÜBER DIE KASSENZAHNÄRZTLICHE VEREINIGUNG HESSEN (KZVH)

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen ist ein Körperschaft des öffentlichen Rechts und stellt in ihrer Funktion die ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche vertragszahnärztliche Versorgung für Hessen sicher. Als Dienstleister für die Zahnärzte in Hessen organisiert die KZVH die Vergütung der hessischen Zahnärzte, überprüft die Abrechnungen und steht in ihrer Aufgabe zwischen den Krankenkassen und den Leistungserbringern. Darüber hinaus berät die Vereinigung Zahnärzte wie auch Patienten in Fragen des Vertragszahnarztrechts und des Sozialrechts.

AUSGANGSLAGE

Das Abrechnungssystem der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen basiert auf dem 4GL-Entwicklungswerkzeug Centura/Gupta und der Oracle Datenbank mit PL/SQL. Das Entwicklungswerkzeug Centura/Gupta ist veraltet und muss durch ein modernes Werkzeug abgelöst werden. Daneben sind auch die Prozesse, die in der jetzigen Implementierung umgesetzt sind teilweise veraltet und bedürfen der Überarbeitung. Im Zuge der Überarbeitung der Prozesse und der damit verbundenen Optimierung und Neugestaltung soll auch die bereits bundesweit angedachte und bisher noch nicht viel eingesetzte papierlose Abrechnung in den Vordergrund gerückt werden.

Aufgrund der strategischen Bedeutung der Oracle Datenbank im Unternehmen und der kaufmännischen und technischen Vorteile hat sich die KZV Hessen für die Nutzung von Oracle Application Development Framework (ADF) als Entwicklungswerkzeug für eine Modernisierung des Abrechnungssystems und der nachgelagerten Prozesse entschieden. Damit ist der umfangreiche Einsatz und die Verwendung der neuesten Oracle Technologien ein wesentlicher Baustein der IT Strategie des Kunden (v.a. in Bezug auf seine IT Infrastruktur). Dies gilt insbesondere für alle internen Applikationen, unter anderen auch die Notdienst-Intranet Anwendung für die niedergelassenen Vertragspartner (ca. 4.600 Zahnärzte) zur Sicherstellung einer ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen vertragszahnärztlichen Versorgung.

Neben der Entscheidung die technologische Basis zu verändern steht als maßgebliches Ziel die Optimierung der fachlichen wie technisches Prozesse, die einer möglichen Implementierung zu Grunde liegen, im Vordergrund.

Alle bestehenden Prozesse sind zu analysieren, fachlich zu verstehen und, basierend auf der technologischen Entscheidung, neu zu konzipieren. Die Analyse schließt eine umfangreiche IST-Stand Aufnahme ein, die durch eine fachlich und technisch orientierte Soll-Konzeption ergänzt wird. Gerade in der SOLL-Konzeption ist explizit auch auf die technischen Möglichkeiten von Oracle ADF einzugehen und die Oberflächen und Funktionen auf den neusten Stand der Technik zu bringen.

ERBRACHTE LEISTUNG

Leistungsumfang

Im Rahmen des Projektes übernahm virtual7 die Gesamtprojektleitung, das Business Requirement, die Modellierung der neuen Datenbankstruktur, die Erstellung von Prototypen, die Optimierung der Oberflächen (GUIDesign) und die architektonische Gesamtkonzeption. Neben der konstanten Planung, Organisation und Steuerung des Projektes mit einem Prince2 nahem Ansatz lag die Aufgabe des Projektmanagers ebenfalls in der Durchführung von fachlichen und technischen Requirement Workshops beim Kunden.

Fachliche und technische Analyse

In der ersten Phase wurde im Rahmen der IST-Analyse das fachliche Themengebiet des Kunden analysiert, die Grundlegenden fachlichen Begrifflichkeiten und Inhalte geklärt und bereits erste Gedanken und Diskussionen zu Veränderungsbedarf aufgenommen. virtual7 war dabei im Rahmen der Analysen sowohl in der Rolle des Moderators, des Dokumentierenden als auch als Ideengeber. Im Rahmen der IST-Analyse wurde nicht auf die technischen Details der Implementierung eingegangen sondern lediglich anhand von laufenden Programmen, bestehenden Masken-Screenshots und der Datenbankstruktur auf die aktuelle Implementierung geschlossen. Für die IST-Analyse war dies auch ausreichend. Die IST-Analyse wurde in schriftlicher Form dokumentiert, bestehende Prozesse wurden in Form von BPMN 2.0 Prozessdiagrammen erfasst. Die Analyse wurde in mehrfachen Iterationsschritten mit den Fachbereichen des Kunden abgeglichen und abgenommen. Im Anschluss an die IST-Analyse wurde die SOLL-Konzeption erstellt. Die Konzeption wurde explizit durch virtual7 gesteuert und vorangetrieben. Ziel dieses Vorgehens war es, einen weiteren Horizont zu bekommen und die technischen Möglichkeiten des Oracle Frameworks ADF bereits in der Fachkonzeption mit einfließen zu lassen. Die Erarbeitung des Konzepts erfolgte in einem mehrstufigen Ansatz:

1. Konzeptionsworkshop mit den Fachabteilungen

Im Workshop wurde gemeinsam erarbeitet, was die Zielvorstellung der Fachseite an das jeweilige Themenmodul ist. Virtual7 war hier für die Leitung der Workshops verantwortlich, brachte das aus der IST-Analyse bereits bekannte Wissen ein und steuerte kleine Beispiele für mögliche Umsetzungen bei. Diese kleinen ADF-Beispiele berücksichtigten sich ändernde fachliche Anforderungen und verdeutlichten für den Enduser den möglichen Anwendungsfall. Neben den ADF-Beispielen und den fachlichen Prozessen, die wieder in BPMN 2.0 dokumentiert wurden, wurden auch Maskendesigns erarbeitet und generelle Zusammenhänge von mehreren Teilbereichen besprochen.

2. Dokumentation des SOLL-Zustandes durch virtual7

Die im Workshop erarbeiteten Ergebnisse und Zielvorstellungen wurden durch virtual7 in eine SOLL-Konzeption gebracht. Dieser erste Entwurf der SOLL-Konzeption beinhaltete bereits alle zum Stand verfügbaren Informationen.

3. Feedback durch den Fachbereich des Kunden

Nach Übergabe eines Bereichs an den Fachbereich des Kunden wurde das Feedback von virtual7 in die Konzeption eingearbeitet. Der Feedback und Einarbeitungsprozess erfolgt auf zwei Wegen: In erster Linie wurde das schriftliche Feedback von virtual7 übernommen und eingearbeitet, die überarbeitete Version erneut an den Fachbereich geschickt und im Anschluss finalisiert. Dieser Weg bedarf jedoch viel non-verbaler Kommunikation und bietet wenig Möglichkeit der flexiblen Aktion. Als zweiter Ansatz wurde daher ein Überarbeitungsworkshop mit dem Kunden genutzt. In diesem Ansatz wurde vorab das Konzeptionsdokument an den Kunden versandt, die Korrekturen jedoch live und ad-hoc gemeinsam durchgesprochen und eingepflegt. Der Vorteil dieser Methode ist eine schnelle und abgestimmte Konzeption.

4. Finalisierung der Konzeption

Im Nachgang wurde die Konzeption finalisiert. Hierbei wurden redaktionelle Korrekturen durchgeführt, die BPMN 2.0 Diagramme, die Masken und Mockups graphisch optimiert und die Referenzen auf andere Module nachgezogen.

5. Technische Konzeption

Basierend auf der abgestimmten und abgenommenen fachlichen Konzeption wurde ein Datenmodell entworfen. Virtual7 erstellte hierbei den ersten Wurf und moderierte die gemeinsame Durchsprache des Modells. Die Datenbank wurde nach definierten Namenskonventionen erstellt und berücksichtigte die bestehenden Datenstrukturen sowie eine mögliche Migration der bestehenden Daten in das neue Datenschema. Zusätzlich wurde eine detaillierte technische Spezifikation der ADF Logik und Oberfläche erstellt. Die technische Spezifikation wurde ebenfalls dem Kunden übergeben.

6. Abschätzung des Umsetzungsaufwandes

Als letzter Schritt der SOLL-Konzeption wurde die technische Umsetzung abgeschätzt.

Projektmanagement

Die Steuerung der fachlichen Ansprechpartner, die Koordination des Kunden, die Vor- und Nachbereitung der Lenkungsausschüsse, das finanzielle Controlling und die Steuerung der eigenen Projektteams sind einige der Tätigkeiten, die vom Projektmanager direkt übernommen wurden. Das Projektmanagement wurde dabei an die Projektmanagementmethode Prince2 angelehnt.

AUF EINEN BLICK

Kunde:

Kassenärztliche Vereinigung Hessen

Standort:

Frankfurt

PROJEKTDETAILS
Volumen:

900 PT

Dauer:

05.2011 – 02.2012

Technologien:
ANSPRECHPARTNER:


Andreas Stärkel
t. +49 (0) 721 61 90 17 25
m. +49 (0) 151 234 425 27
andreas.staerkel@virtual7.de

Leistungen aus unserem Beratungs- und Digitalisierungsportfolio für die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KZVH)