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Der Voranbringer

Während die Bundesregierung über Gesetze zum Datenschutz in Zusammenhang mit der Digitalisierung des Verwaltungsapparates debattiert, finden immer mehr smarte und digitale Lösungen ihren Weg in Einrichtungen der öffentlichen Hand. Damit sich etwas verändert, muss es sich bewegen. Anton Thome erklärt in dem folgenden Interview, weshalb Digitalisierung eine Überzeugungssache ist und wie sie nicht nur unser alltägliches, sondern auch berufliches Leben bereichern kann.

WAS WAR DEIN ERSTES PROJEKT BEI VIRTUAL7?

Mein erstes großes Projekt war eine Ablösung einer bestehenden Mitarbeiterbefragung aller Finanzbehörden innerhalb einer IT-Behörde im Ressort des Ministeriums der Finanzen. Alle zwei Jahre werden die Mitarbeitenden der Finanzbehörden im Rahmen einer digitalen Mitarbeiterbefragung gebeten, Feedback zu geben. Diese Daten werden anschließend in einer Datenbank abgelegt. Meine Aufgabe bestand darin, die Antworten der Mitarbeitenden in optisch ansprechenden Standardberichten und einer entsprechenden Automatisierung abzubilden.

WAS HAT DIR AN DIESEM PROJEKT BESONDERS GEFALLEN?

Das war ein sehr spannendes Projekt. Man musste sehr genau arbeiten und darauf achten, dass sich das Endergebnis nicht von der Ausgangssituation unterscheidet. Schließlich sind es mehrere Tausend Menschen, die die Daten liefern und auf diese zugreifen. Diejenigen, die mit diesen Daten anschließend arbeiten, sollten die Plattform genauso nutzen können, wie sie es vorher getan haben. Es durften zum Schluss keine Rückfragen entstehen, sodass niemand ein Übermaß an Aufklärungsarbeit leisten muss. Nach diesem ersten Projekt habe ich zwischenzeitlich bei einigen anderen Behördenprojekten mitgearbeitet. Seit einiger Zeit bin ich jedoch wieder bei meinem ersten Kunden in einem neuen spannenden Projekt im Bereich Controlling tätig.

WIE LÄUFT SO EIN PROJEKT AB?

Es ist ein Unterschied zur Arbeit im Büro. Anfangs war ich einige Tage in der Woche bei meinem Kunden vor Ort. Es ist immer spannend eine neue Stadt kennenzulernen. Auch wenn man im Hotel untergebracht ist, findet man schnell Anschluss bei den Kolleg/innen. Zum Beispiel sind Verabredungen zum Fußball spielen nach der Arbeit schnell zustande gekommen. Trotzdem bemerkt man den Unterschied zwischen der Arbeit im Headoffice in Karlsruhe und der Arbeit in einer Behörde. Dort hat man keine Kaffeemaschine oder einen Grill auf der Terrasse. Im Büro hat man mehr Freiheiten.

WAS GEFÄLLT DIR AN DEINEM JOB BEI VIRTUAL7?

Es gibt viele Aspekte in meinem Job bei virtual7, die ich sehr schätze. Zum Beispiel die Weiterbildungsmöglichkeiten. Wenn man einen Wunsch hat oder Bedarf hat, kann man diesen jeder Zeit nach Rücksprache mit seinem Team Development machen und wird unterstützt. Weiterbildung bedeutet nicht zwangsläufig Schulung, man kann sein vorhandenes Weiterbildungsbudget auch nutzen, um zu einer Konferenz zu gehen. Wenn man sich mit Oracle und Data Warehouse auskennt, macht es natürlich wenig Sinn, eine Weiterbildung in diesem Bereich zu machen, eine Konferenz kann hingegen sehr sinnvoll sein. Deshalb habe ich mein Weiterbildungsbudget unter anderem dafür genutzt, um an einer Konferenz der Deutschen ORACLE- Anwendergruppe (DOAG) teilzunehmen und mir so Wissen anzueignen. Die Weiterentwicklung von anderen Skills finde ich ebenfalls sehr wichtig. Ich habe das Weiterbildungsbudget außerdem genutzt, um die Referentenausbildung zu machen. Dort habe ich gelernt, wie man Workshops hält und möglichst interessant gestaltet. Mittlerweile ist das zwei Jahre her, rückblickend kann ich sagen, dass sich dadurch die Qualität meiner Workshops deutlich verbessert hat.

WAS BEDEUTET DIGITALISIERUNG FÜR DICH?

Digitalisierung heißt für mich nicht nur Innovation, Automatisierung und die Umwandelung analoger Verfahren in digitale. Der Zusammenhang zwischen Digitalisierung und dem Potenzial von Zeit- und Aufwandsersparung sind für mich gleichbedeutend. Digitalisierung schafft in vielen Bereichen einen Mehrwert.

In meinem Privatleben finden sich digitale und smarte Produkte, auf die ich nicht mehr verzichten möchte. Zum Beispiel schalte ich mein Licht von der Couch aus an und spare mir den Weg zum Lichtschalter oder starte den Staubsauger per Sprachassistent. Digitale Produkte sind eine Sache der Überzeugung, sobald man den Mehrwert erkennt, wird man die vorherigen Produkte nicht zurückwollen. Ich bin überzeugt, dass das nicht nur auf Haushaltsgadgets, sondern auch auf Systeme innerhalb der öffentlichen Hand übertragbar ist. Solange das Produkt in digitaler Form Sinn macht und einen Mehrwert bietet, sollte man eine Anschaffung in Betracht ziehen.

WAS MACHT DICH AM ENDE EINES ARBEITSTAGES GLÜCKLICH, WAS MOTIVIERT DICH?

Zum einen motiviert mich der Fortschritt eines Projektes. Nach jedem Schritt kann man nachvollziehen, was man geschafft hat. Auf lange Sicht motivieren mich nachhaltige Projekte. Meiner Meinung nach ist es wichtig, jedes Projekt durchdacht anzugehen. Ich überlege mir gerne, was in ein bis zwei Jahren von dem Projekt verlangt werden könnte und versuche sie daraufhin möglichst zukunftsorientiert und nachhaltig umzusetzen.

„Am liebsten würde ich mir eine umgehende Umsetzung der Digitalisierungsvorhaben wünschen. Gesundes Wachstum in diesem Bereich und die Umsetzung sinnvoller Projekte ist jedoch wichtiger.“

WAS SIND DEINE HOFFNUNGEN BEZÜGLICH DIGITALISIERUNG?

Meine Vorstellung von Digitalisierung basiert darauf, was in anderen europäischen Ländern bereits möglich ist. Die Bundesregierung ist bereits den Schritt dahin gegangen, in Zukunft möglichst viele Dokumente in digitaler Form anbieten zu können. Auch mein Wunsch wäre es, mir in Zukunft den ein oder anderen Weg ins Bürgerbüro zu ersparen. Vielleicht sind wir irgendwann soweit, dass mich mein Sprachassistent daran erinnert, meinen Ausweis zu verlängern und diesen direkt beantragt. Das ist noch ein Wunschtraum, aber wer weiß schon, was in der Zukunft möglich sein wird. Letzten Endes geht es nicht darum, ausnahmslos alle Bereiche zu digitalisieren, sondern die Menschen, die in diesen Bereichen arbeiten, zu unterstützen und ihnen ihre Arbeit deutlich zu erleichtern. Damit meine ich nicht nur ihnen den Aufwand abzunehmen, sondern auch digitale Unterstützung und Entscheidungshilfen anzubieten.