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Hochglanz-Projekte

Schon während seines Studiums wurde Marcus Hammer ein Teil des virtual7 Teams. Einen großen Teil seiner Zeit hat er damals in Langzeitprojekten innerhalb der öffentlichen Hand Deutschlands verbracht. Heute ist er seit über zehn Jahren dabei und kann aus verschiedenen Positionen innerhalb des Unternehmens berichten.

WENN DU DIR EINEN TITEL GEBEN KÖNNTEST, BEZOGEN AUF DEINE ARBEIT, WELCHER WÄRE DAS?

Mr. Proper, zum einen wegen meiner Frisur, früher habe ich auch ein bisschen mehr Kraftsport gemacht, deshalb passt das ganz gut. Außerdem bin ich in viele Projekte und Langzeitprojekte involviert. Durch meine Arbeit versuche ich diese auf Hochglanz zu bringen.

DU BIST SEIT ÜBER 10 JAHREN BEI VIRTUAL7, WAS HAT SICH FÜR DICH PERSÖNLICH VERÄNDERT?

Ich habe als Entwickler angefangen. Damals gab es noch keine Unterscheidung in verschiedenen Stufen. Um reinzukommen, habe ich in einigen Projekten mitprogrammiert. Als ich 5 Jahre bei virtual7 war, bin ich über das Karrieremodell als Senior eingestiegen. Mittlerweile bin ich Principal Technical Consultant. Das nimmt sich nicht so viel. Ich programmiere jetzt weniger, berate den Kunden mehr und kümmere mich ein bisschen mehr um Architektur und das ganze Drumherum. Was sich verändert hat, ist, dass ich Technologie anderen beibringe und viel auf Schulungen bin, als dass ich sie selbst benutze. Vor 2 Jahren wurde ich auf unserer conference zum Principal. Das haben noch nicht viele bei virtual7, was damit zusammenhängt, dass du 10 Jahre Berufserfahrung haben musst.

IST DIR DER TITEL PRINCIPAL TECHNICAL CONSULTANT WICHTIG?

Der Titel ist mir gar nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass ich in den Projekten gesehen werde und meine Arbeit gut mache. Ob ich Senior oder Principal bin, an meiner Arbeit und der Qualität, ändert der Titel nichts. Ich versuche immer mein Bestes zu geben und einen guten Job zu machen. Eigentlich sieht man den Titel nur in meinem E-Mail Footer oder auf der Visitenkarte und die verwende ich zurzeit sowieso kaum.

WAS MACHT DEINEN JOB BEI VIRTUAL7 EINZIGARTIG?

Schon vor der Einführung der responsiven Unternehmensorganisation konnte ich viel Selbstverantwortung übernehmen. Das macht es für mich besonders. Im Grunde kann ich alles selbst entscheiden. Mittlerweile kann ich über die technologische Umsetzung in verschiedenen Projekten mitentscheiden. Also welche Technologien wo zum Einsatz kommen, immer mit dem Blick darauf, das Projekt voranzubringen und den Kunden zufriedenzustellen. Das hat mir bei virtual7 schon immer gefallen. In einem größeren Unternehmen stelle ich mir das schwieriger vor. Da hat man zum einen Hierarchien, denen man sich unterordnet und muss Gegebenheiten, die zuvor von anderen definiert wurden, annehmen.

WELCHE ROLLEN HAST DU?

Ich habe eine ganze Menge Rollen. Besonders die Rollen, die im Zusammenhang mit dem Kunden stehen, sind prägend. Es gibt die Rollen Customer Developer und Customer Communicator, die dafür verantwortlich sind, Projekte weiter aufzubauen und alles, was mit Kunde und Projekt zusammenhängt, zu koordinieren und zu organisieren. Zeitgleich bin ich Mentor für die Rolle Presenter geworden. Das hat sich auf der letzten conference so ergeben, da habe ich den „Preis für den besten Presenter gewonnen“. Ich würde mich gerne mehr an internen Projekten und Workgroups beteiligen. Es macht mir Spaß, intern an verschiedenen Themen mitzuarbeiten, aber zurzeit bin ich sehr eingespannt beim Kunden. Früher habe ich viele Workshops gehalten, bin rumgereist und hab versucht, Menschen unsere Technologien näher zu bringen. Daher weiß ich, dass es mir Spaß macht. Leider fehlt mir momentan einfach die Zeit.

WAS SIND DEINE BESTEN FÄHIGKEITEN?

Ich verstehe Menschen und ihre Probleme sehr gut. Deshalb kann auf diese eingehen. Ich nehme es nicht nur entgegen, sondern versuche auch den Hintergrund zu erfassen. Das Verständnis und Sensibilität habe ich mir über die Jahre in Projekten aufgebaut. Man darf nicht immer alles so ernst nehmen. Ich leite ein Entwicklerteam, das aus 20 Leute besteht. Mir ist es wichtig, positive Stimmung zu verbreiten. In stressigen Situationen versuche ich den Druck wegzunehmen, statt zusätzlichen zu schaffen. Das bringt keinen Mehrwert und trägt nicht zur Produktivität bei.

“Ob Entwickler oder Principal Technical Consultant, Hauptsache die Arbeit macht Spaß“

WIE HAT SICH VIRTUAL7 IN DEN LETZTEN 11 JAHREN VERÄNDERT?

Es gab zwei Entwicklungsstufen bei virtual7. Als wir eine bestimmte Größe erreicht haben, wurden zunächst Heads für die einzelnen Abteilungen eingeführt. Damals habe ich das eine positive Entwicklung wahrgenommen. Mit der Zeit sind die Teams und Aufgaben der Heads immer mehr geworden. Schnell wurde deutlich, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Mittlerweile wurde diese erste Lösung über Bord geworfen und die responsive Unternehmensorganisation eingeführt. Dies bedeutet nicht viel mehr, als dass die Verantwortlichkeiten an die Mitarbeiter abgegeben wurden, die eine bestimmte Rolle innerhalb des Rollenkonzepts ausführen. Gleichzeitig bedeutet es auch, dass man mehr Verantwortung innerhalb des Unternehmens übernehmen darf, aber nicht muss. Die Möglichkeiten, sich in die Gestaltung des Unternehmens einzubringen, sind sehr vielfältig. Ich würde die responsive Unternehmensorganisation als: Fortschritt und Entwicklung in Verbindung mit Eigeninteresse beschreiben.

WÜRDEST DU DICH HEUTE NOCHMAL BEI VIRTUAL7 BEWERBEN?

Ich würde mich heute noch einmal bei virtual7 bewerben. Heute würde ich kein großes Unternehmen mit Tausenden von Mitarbeitern suchen. Ich glaube, ich würde mich in einem großen Konzern nicht wohlfühlen. Das, was ich jetzt mache, macht mir wirklich Spaß, das hätte ich vorher nicht gedacht. Im Studium habe ich andere Bereiche fokussiert. Klar, ich habe Informatik studiert und man hat ein großes Spektrum an Möglichkeiten, aber gerade Softwareentwicklung hat mir nie wirklich Spaß gemacht. Ich habe eigentlich Betriebskerne-Architektur vertieft. Die Leute, mit denen man tagtäglich zusammenarbeitet, müssen zueinander passen, um effektiv arbeiten zu können. Dafür hat virtual7 eindeutig ein gutes Gespür.

AN WELCHEN MOMENT ERINNERST DU DICH AUS DEN LETZTEN JAHREN BESONDERS GERNE ZURÜCK?

Mir gefallen die Weihnachtsfeiern sehr. Ich habe zwei Kinder und die freuen sich immer mit mir auf die Weihnachtsfeier, die Geschenke und die anderen Kinder, mit denen sie spielen können. Die Atmosphäre ist immer sehr angenehm und entspannt. Unsere Geschäftsführer halten traditionell eine Rede und geben uns einen Überblick über das vergangene Jahr. Ich verbinde die Weihnachtsfeiern mit einem schönen Rückblick und Abschluss nach einem anstrengenden und spannenden Jahr. Klar, die confernence ist auch immer sehr schön, aber da musste ich als Presenter natürlich auch Präsentationen halten und mich vorbereiten. Die Vorbereitung darauf hat neben der Arbeit beim Kunden das Potenzial, stressig zu werden. Je näher die conference kommt, umso mehr steigt die Nervosität. Man kennt sich zwar, aber vor über 120 Menschen zu sprechen, das macht man nun mal nicht alltäglich. Das macht Spaß, aber die Weihnachtsfeiern sind trotzdem immer mein Highlight des Jahres.

WIE GEFÄLLT DIR DIE RESPONSIVE UNTERNEHMENSORGANISATION?

Die Einführung der responsiven Unternehmensorganisation gefällt mir. Ich nehme meine Arbeit genauso ernst wie vorher. Man hat viele Freiheiten und die Arbeit basiert auf Vertrauen, dadurch sind zusätzliche Vorschriften nicht nötig. Die Anzahl meiner Rollen resultiert darin, dass ich in letzter Zeit vermehrt in Meetings aufzufinden bin. Immer häufiger wird man als Mitarbeiter nach seiner Meinung gefragt und soll sich neben der Kundenarbeit beteiligen, was im Großen und Ganzen auch sehr positiv ist, aber es wird manchmal sind zusätzliche Meetings einfach zu viel. Ich denke, mit der Erfahrung wird sich herauskristallisieren, welche Meetings wichtig sind und welche man getrost streichen kann. Vielleicht ist das auch Geschmackssache.

WAS SIND DEINE HOFFNUNGEN IN BEZUG AUF DIGITALISIERUNG? WENN DU KÖNNTEST, WAS WÜRDEST DU VERÄNDERN?

Mich nervt schon ewig, dass sich Ärzte nicht austauschen können. Die Bundesregierung will schon seit zwei Jahren ein verschlüsseltes Supersystem auf den Markt bringen, was immer noch nicht funktioniert. Es kann im Jahr 2022 nicht sein, dass man Krankenakten per Telefon anfragen muss und dann per E-Mail geschickt bekommt. Man kann nicht mal in der Zentrale schauen, wie die Krankengeschichte aussieht und dann muss man sich das alles irgendwie besorgen und anfordern, das finde ich wirklich nervig. Es muss sicher sein, das verstehe ich ja, aber der Austausch sollte doch möglich sein. Die Digitalisierung zwischen Ärzten ist in Deutschland nicht gut. Ich befasse mich gerade mit Blockchain und das würde super passen. Wieso nicht die Krankenakte auf die Blockchain legen, wo nicht jeder Zugriff hat, aber trotzdem jeder Einblick hat, wenn er von dir Zugriff bekommt. Da legt man es zentral ab und abgesichert. Das wäre ein super Use Case. Das wäre ein Riesenprojekt, das könnten wir natürlich nicht allein machen, aber es werden bei Projektvergaben kleinere Pakete verteilt, wieso nicht mitarbeiten? Das wäre sehr interessant und ein Mehrwert für jeden. Und Briefverkehr generell. Ich hasse Briefe.